Ob geerbt oder vor Jahrzehnten erworben, alter Schmuck lässt sich in fast jeder Schmuckschatulle finden. Solange die Schmuckstücke gerne getragen werden, sollten sie nicht anders als neuerer Schmuck behandelt, gut gepflegt und geschätzt werden. Gefällt Ihnen Ihr alter Schmuck allerdings nicht (mehr) oder erhoffen Sie sich, mit diesen Schätzen eine finanzielle Notlage zu überbrücken, könnten Sie von potenziellen Ankäufern enttäuscht werden. Bei der Wertfindung für alten Schmuck kommt es nämlich leider nicht darauf an, wie viel Ihnen die Stücke bedeuten, sondern hauptsächlich auf die Legierung, das Gewicht und den tagesaktuellen Edelmetallpreis.
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Die Legierung bestimmen
In diesem Punkt stoßen Sie zu Hause unter Umständen schon an ihre Grenzen. Während neuer Schmuck grundsätzlich über eine Punzierung verfügen muss, wird die Legierung bei besonders alten Schmuckstücken nicht immer in Form eines Stempels dargestellt. Ist dies bei einem Ihrer Stücke der Fall, kommen Sie nicht darum herum, einen Juwelier oder Goldankäufer aufzusuchen.
Verfügt das Schmuckstück über eine Punze, können Sie eine erste Wertermittlung aber bereits in Ihren eigenen vier Wänden vornehmen:
- 900 bedeutet, dass das hauptsächliche Edelmetall zu 90 Prozent enthalten und zu zehn Prozent mit anderen Metallen legiert worden ist
- 750 bedeutet, dass das hauptsächliche Edelmetall zu 75 Prozent enthalten und zu 25 Prozent mit anderen Metallen legiert worden ist
- 585 bedeutet, dass das hauptsächliche Edelmetall zu 58,5 Prozent enthalten und zu 42,5 Prozent mit anderen Metallen legiert worden ist
Manche Punzierungen bilden die Feinheit des Schmuckstücks allerdings in Karat ab:
| Karat | Feingehalt | Prozent |
|---|---|---|
| 23 Karat | 950 | 95 Prozent |
| 22 Karat | 916 | 91,6 Prozent |
| 21,6 Karat | 900 | 90 Prozent |
| 21 Karat | 875 | 87,5 Prozent |
| 20 Karat | 833 | 83,3 Prozent |
| 18 Karat | 750 | 75 Prozent |
| 14 Karat | 585 | 58,5 Prozent |
| 12 Karat | 500 | 50 Prozent |
| 10 Karat | 416 | 41,6 Prozent |
| 9 Karat | 375 | 37,5 Prozent |
| 8 Karat | 333 | 33,3 Prozent |
Das Gewicht ermitteln
Sofern der Schmuck ausschließlich aus einem Edelmetall besteht, können Sie es ganz unkompliziert auf eine Feinwaage legen, um herauszufinden, wie viel das Schmuckstück und damit das Edelmetall wiegt.
Besteht das Schmuckstück aus verschiedenen Edelmetallen oder ist es mit Edelsteinen und anderen Elementen verziert, kann die Ermittlung des Gewichts der einzelnen Bestandteile etwas aufwändiger, vor aber komplizierter werden. Hier sollten Sie einen Juwelier oder Goldankäufer zurate ziehen. Dieser kann das Gewicht der einzelnen Materialien ermitteln.
Den tagesaktuellen Edelmetallpreis herausfinden
Nun wissen Sie, aus welchem Edelmetall und welcher Legierung Ihr alter Schmuck besteht und wie viel er beziehungsweise seine einzelnen Bestandteile wiegen. Anhand dieser Daten ist es nun sehr einfach möglich, den aktuellen Wert des Schmuckstücks zu ermitteln. Idealerweise nutzen Sie einen Goldrechner, Silberrechner, Platinrechner oder einen anderen, zu dem Material des Schmuckstücks passenden Rechner, den Sie im Internet finden können.
Beispiel: Der Wert eines acht Gramm schweren Rings aus 750er Gold soll ermittelt werden. Dafür werden im Goldrechner in das Feld neben „750er Gold“ acht Gramm eingegeben. Schon zeigt der Rechner an, wie viel das Material des Schmuckstücks aktuell wert ist.
Alternativ können Sie aber auch die aktuellen Preise der Edelmetalle ausfindig machen und berechnen, wie viel das Schmuckstück wert ist.
Beispiel: Der Wert einer 20 Gramm schweren Kette aus 585er Gold soll ermittelt werden. Der aktuelle Goldpreis pro Gramm beträgt 50,60 Euro.
50,60 Euro x 20 Gramm = 1.012 Euro
1.012 Euro / 100 = 10,12 Euro
10,12 Euro x 58,5 = 592,02 Euro
All diese Berechnungen kann natürlich auch ein Juwelier übernehmen. Unter Umständen erhalten Sie dort auch sogleich ein Angebot für Ihren alten Schmuck.
Das Angebot übersteigt den Materialwert
Mit etwas Glück handelt es sich bei Ihrem alten Schmuck nicht um Altgold, sondern um ein Stück, das durchaus weiterverkauft werden kann oder aufgrund seines Alters einen besonderen Wert besitzt. Ist dies der Fall, wird sich das Angebot, dass Sie für den Verkauf des Schmuckstücks erhalten, normalerweise höher ausfallen, als der zunächst berechnete Materialwert. Hier kommt es jedoch immer ganz auf den Einzelfall an – pauschale Aussagen und Schätzungen zum Wert Ihres Schmucks sind hier nicht machbar.